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«Trotz des Unfalls – die Strecke ist sicher»

Ein Unfall mit einem Auto an der EKZ Züri Metzgete sorgt für Diskussionen um die Sicherheit von Strassenrennen. Jetzt redet der verunfallte Radfahrer: «Die Veranstalter trifft sicher keine Schuld.»

07ZU08Dielsdorf
«Ich hatte noch Glück, doch mein Velo
hat Totalschaden», sagt Marcel Frei, der

hier an der Volksmetzgete von einem
Auto angefahren wurde.

«Der Arzt meinte bloss, ich hätte riesiges Glück gehabt. Wenn man als Radfahrer so von einem Auto angefahren werde, komme man sonst nicht so glimpflich davon», sagt Marcel Frei aus Hedingen. Der Amateurrennfahrer hat am Sonntag an der EKZ Volksmetzgete teilgenommen. 98 Kilometer wollte er mit den schnellsten Fahrern hinter sich bringen – bis ein Auto ihn unsanft stoppte. Das Ergebnis: Verdacht auf Armbruch, Totalschaden am Velo und bis auf Weiteres arbeitsunfähig.
Gegen 9.30 Uhr ist Marcel Frei, der soeben die erste Runde der Metzgete hinter sich gebracht hat, von der Furttalstrasse in die Schwenkelbergstrasse eingebogen. «Die Polizei hat ein Auto, das vordrängeln wollte, noch angehalten und angewiesen, der Lenker solle vorsichtig fahren», weiss Frei. Die Radler passierten die Kreuzung. Etwas später liess sich Frei an der Spitze ablösen, «da kam das Auto heran, hupte, weil der Fahrer überholen wollte, und noch bevor ich mich umdrehen konnte, hatte er mich schon erfasst», erzählt Frei. Das Rennen war für ihn gelaufen, «und die Saison gleich mit, der Ironbike in Einsiedeln Ende September fällt für mich ins Wasser».

Totalschaden am Fahrrad

Den Veranstalter treffe an diesem Unfall aber sicher keine Schuld, findet der 30-Jährige, der früher als Lizenzierter Rennen gefahren ist. «An der Züri Metzgete sind die Strassen sehr gut gesichert, die Streckenposten passen wirklich auf», sagt er. «Wenn ein Autofahrer trotz vorheriger Warnung durch die Polizei so unvorsichtig überholt, ist das sicher nicht dem Sicherheitsdispositiv anzulasten. » Gewertet wurde Frei übrigens trotzdem: «Die 49-Kilometer-Runde schloss ich auf dem 5. Rang. Mich hat das sehr gefreut, dass die Organisatoren meine Fahrt dort werten, statt mich als ausgeschieden aufzuführen.» Marcel Frei arbeitet auf dem Bau, im Moment aber ist er krankgeschrieben. «Der Arm ist wohl doch nicht gebrochen, aber gestaucht, und der  Schleimbeutel ist verletzt, ausserdem habe ich einige Prellungen – Arbeiten fällt da vorläufig aus.» Härter getroffen hat es sein Fahrrad, ein Rennvelo mit Carbonrahmen, Spezialgabel und Keramiklager. «Das hat wohl Totalschade und das tut mir wirklich weh.»

Dominique Marty
Originalartikel als PDF